Sommer der Miniaturen – Übung 1+2

Übung Eins

Ideen für Prosa-Miniaturen finden sich überall. Begegnungen von und mit Menschen, die wir auf der Straße, in der U-Bahn oder beim Einkaufen beobachten zum Beispiel. Wir müssen dafür nicht einmal das Haus verlassen, denn in den Serien und Filmen, die wir sehen, gibt es unzählige Situationen und Handlungen, die wir beschreiben können. 

Und genau das tun wir in dieser Übung. Nicht nur einmal, sondern immer wieder, denn je öfter wir beschreiben, was wir sehen, umso reichhaltiger und zutreffender wird unser Ausdrucksvermögen. 

Deine Aufgabe besteht jetzt darin, dass Du Dich entweder an eine Szene erinnerst oder Dir eine Filmsequenz aussuchst, die Du Dir sogar mehrere Male ansehen kannst.

Du beginnst jetzt damit, zu beschreiben, was Du siehst. Neben den naheliegenden Personenbeschreibungen können das der Schauplatz (Natur, Stadt, Wohnung, Restaurant) oder andere Details wie Atmosphäre, Wetter oder Geschehnisse sein. Es kann interessant für Dich sein, wenn Du Dir darüber Gedanken machst, auf welche Dinge Du besonders achtest und auf welche Szene Deine Wahl gefallen ist.

Wie bei allen Schreibübungen gilt auch für diese: Wiederholen, wiederholen und immer wieder noch einmal wiederholen. Denn die Kunst des Erzählens lernt man vor allem durch das ständige Üben. Wie praktisch also, dass der Vorrat an Szenen unerschöpflich ist. 

Hier gibt es Anregungen für deine Schreibübungen

Unser Tipp
Achte darauf, dass weder die Szene noch Deine Beschreibung zu lang sind. Als Richtwert kannst du Dir 100 Wörter nehmen, länger sollten die Beschreibungen nicht sein. Beschreibe lieber mehrere Szenen.


Übung Zwei

Um herauszufinden, welche Themen Dich so sehr interessieren, dass Du darüber schreiben möchtest, haben wir mehrere Fragen, auf die Du für Dich Antworten finden kannst.

  • Welche Szenen oder Situationen beobachtest Du besonders gern?
  • Frage Dich, was Dich daran besonders interessiert. 
  • Liest Du lieber Entwicklungsromane, Krimis oder Historisches?
  • Sind es Erlebnisse aus Deinem eigenen Leben, über Du gern schreiben möchtest?
  • Beschreibst Du lieber emotional-detailliert oder sachlich-nüchtern?
  • Gibt es Vorbilder und Lieblingsautorinnen?  
  • Gibt es Themen in Deinem Alltag, die Dir besonders nahe gehen?
  • Sollte am Ende einer Geschichte alles oder zumindest vieles wieder gut sein?
  • Gibt es eine Idee oder Thema, das Dich schon seit längerem durch Dein Leben begleitet?
  • Wenn Du wählen müsstest, auf welches Doppel würde Deine Entscheidung am ehesten fallen: Liebe und Urlaub  –  Jugend und Erleben – Verlust und Angst – Mord und Intrigen – historisch und fiktiv – Science-Fiction und Apokalypse

Finde Deine Antworten auf diese Fragen und überlege Dir, über welches Thema oder noch genauer, welche Handlung für Deine Geschichte besonders geeignet sein könnte.

Wie wir im letzten Beitrag bereits angekündigt haben, versuchst Du nun, einer Deiner unscheinbaren und kurzen Beschreibungen aus der ersten Übung eine überraschende, vielleicht sogar spannende Wendung zu verpassen. Fantasie ist hier gefragt, aber genau das ist das besonders Schöne beim Schreiben: Wir können uns immer neue Situationen ausdenken.

Unser Beispiel:

  • in Kürze beschriebene Szene 

Zwei Männer sitzen in selbstgefälliger Pose vor einem Kamin, trinken Scotch und führen eine Unterhaltung über Börsenwerte und Aktien. Das Licht ist schummerig und abwechselnd sehen beide in Richtung der Tür.

  • um ein – überraschendes – Ereignis erweiterte Szene 

Als beide Schritte hören, verstecken sie hektisch ihre Gläser neben den Ledersesseln. Ihre Haltung verändert sich schlagartig und es scheint als wüssten sie nicht, wohin mit sich. Die Tür öffnet sich und grelles Tageslicht dringt in den durch Vorhänge verdunkelten Raum. Die Frau im Türrahmen kneift die Augen zusammen, um sich einen Überblick zu verschaffen, bevor sie sich laut und mit einem Blick zurück in den Flur ihrer Freundin zuwendet. Dann sagt sie, nicht ohne Spott, “hier sitzen ja unsere Ehemänner und tun wieder so, als ob sie es wären, die den Erfolg im Leben hätten”. 

Du hast jetzt richtig Lust bekommen, in diesem Sommer 2026 noch viel mehr an Deinen eigenen Geschichten zu schreiben? Dann haben wir da eine Idee für Dich: 


deine sommergeschichte in der Schreibklasse

Der Sommerkurs der SCHREIBKLASSE

Besonders intensiv:  Unser leichter Sommerkurs der SCHREIBKLASSE

Plötzlich sind wir mitten im Sommer und die Sehnsucht, an den eigenen Texten zu schreiben, wird bei vielen von uns besonders groß. Damit wir uns diese so locker-leichte Zeit nicht mit Schreibblockaden vermiesen, gibt es in diesem Jahr unsere Sommerkurse. Als Ergänzung zu unseren Online-Kursen bekommst Du eine persönliche Betreuung. Ob per Mail oder telefonisch, wir sind bei Dir und unterstützen Dich mit Deinem Schreibprojekt. Wie das funktioniert und Du Dir einen der begrenzten Plätze bekommen kannst, liest Du hier

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